Leasing bietet mittelständischen Transport- und Speditionsfirmen handfeste Wettbewerbsvorteile


Interview mit Udo F. Mann, Geschäftsführer der FML Finanzierungs- und Mobilien Leasing GmbH & Co. KG, Hamburg

Wann lohnt es sich für ein kleineres oder mittelständisches Unternehmen der Transport- und Speditionsbranche, einen Lkw zu leasen, statt ihn über einen Bankenkredit oder Herstellerkredit zu finanzieren/zu leasen?

Udo F. Mann: Einer der wesentlichen Leasingvorteile gegenüber einem klassischen Kredit besteht in der Schonung der Liquidität sowie vorhandener Banklinien. Liquidität ist gerade für kleinere- und mittelständische Unternehmen ein kostbares Gut. Leasing lohnt sich daher für diese Unternehmen ganz besonders. Fördergelder können darüber hinaus, je nach Art des Fördertopfes, im Leasing oder über eine Mietkauffinanzierung mit eingebunden werden. Außerdem sind die Leasingraten voll als Betriebsausgaben absetzbar.

Sattelzüge und Lkw, die im nationalen und internationalen Fernverkehr eingesetzt werden, laufen in der Regel bei den Unternehmen 48 oder 60 Monate. Lohnt sich für solche Unternehmen das Leasing überhaupt? Und was empfehlen Sie nach Ende der Vertragslaufzeit?

Udo F. Mann: Die Verkürzung der AfA-Laufzeiten – im Vergleich zu einem Kauf – ist eines der besonderen Merkmale des Leasings. Die übliche Leasinglaufzeit liegt ja zwischen 48 und 60 Monate. Wird das Fahrzeug länger genutzt, so ist das problemlos über eine Verlängerung des Vertrages auf Basis des kalkulierten Restwertes möglich. Bei der Restwertgestaltung sollte natürlich mit Augenmaß und möglichst mit einer Restwertgarantie des Herstellers herangegangen werden. Darüber hinaus gelten auch hier die vorgenannten Liquiditäts- und Kostenvorteile.

Ist es für Unternehmer sinnvoll Zugmaschinen und Auflieger als Einheit zu leasen, bzw. gibt es hier finanzielle Vorteile?

Udo F. Mann: Wir sehen hier keinen Vorteil. Im Gegenteil. Denn, wenn das eine oder das andere Objekt nicht mehr benötigt wird, muss der Vertrag vorzeitig beendet werden oder zumindest eine Teilablösung erfolgen. Beides ist natürlich möglich, aber auch mit Arbeit und Kosten verbunden. Wir raten daher in der Regel dazu getrennte Verträge abzuschließen.

Welche Leistungen bietet Sie KMU-Kunden aus der Transport- und Speditionsbranche?

Udo F. Mann: Da wir selbst ein mittelständisches Unternehmen sind, fühlen wir uns gerade kleinen- und mittelständischen Unternehmen besonders verbunden und verstehen vielleicht auch das eine oder andere Anliegen etwas besser als große, anonyme Finanzanbieter. Denn wir glauben an eine partnerschaftliche, langfristige Zusammenarbeit. Schnelligkeit und Präzision bei der Umsetzung der Kundenwünsche ist uns dabei ebenso wichtig, wie die Unabhängigkeit von den Herstellern und Banken.

Apropos: Welche Vorteile hat ein von Herstellern unabhängiger Leasinggeber wie die FML gegenüber den Angeboten der Lkw- und Aufliegerhersteller?

Udo F. Mann: Nun, zunächst einmal hat es den Vorteil, dass wir unabhängig sind, das ist ein seltenes Gut. Wir müssen keine Produkte in den Markt drücken, weil sie produziert wurden. Auch ist ein homogener Fuhrpark nicht unser Ziel. Unser Interesse dient allein dem Kunden. Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit den wichtigsten Refinanzierungspartnern im deutschen Leasingmarkt zusammen. Durch die Diversifikation bieten wir unseren Kunden nicht nur eine zusätzliche Finanzierungslinie, sondern viele.